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DAN  DĂNILĂ translated in German

by Hans Bergel and Georg Scherg                                   

 

Biographische Daten

 

Der Beruf des Dichters

Ist der Beruf des Dichters die Trauer darüber,
in der eigenen Sprache nicht verstanden zu werden,
oder bedeutete das Verständnis aller
seinen Tod?

In einer Welt, die alles versteht,
in der keiner ein Einsehen hat,
schräger als der Brunnenschwengel,
der kein Wasser mehr findet,
wo der Regenbogen den Engeln überlassen blieb,
singt für uns kein Vogel mehr
und blühen keine Blumen
für die Menschen.

 

Das Tor zum Orient

 

O nein, wir sind nicht rückständig,
die Fußgänger haben kaum noch Platz auf den Gehsteigen
vor lauter Autos, das Leben riecht
nach Sprit und verbrannten Reifen, welch ein Blumenduft,
fast alles bewegt sich eine Stufe höher,
die Abstürze erregen daher mehr Aufsehen,
aber die Gauner halten Moralpredigten,
die großen Betrüger schlafen im Parlament,
die Demagogen lächeln in Schulbüchern


Ungeahnte balkanische Sekten vergolden
die Münzporträts der Kropflastigen,
das Parlament, mon cher, hat Ferien,
Politik wird nebenan beim Haarschneider gemacht,
beim Rascheln der Messer am Kehlköpf
der Manager im verlängerten Urlaub,
heute fliegen die Raketen so genau,
daß du den Schnauzbart eines Diktators mähen kannst,
während er seine Lieblingsmelodie summt
in den Gärten des Paradieses, sogar
unter dem Baum der Erkenntnis neben Splittergranaten


im Bărăgan ist die Sonnenblume schwärzer
als die dürrezerrissene Schwarzerde,
in der Hauptstadt gibt's keine Hirsetrankverkäufer mehr,
in der Dâmbovita fließt kein Wasser,
die Gerechtigkeit floh aus den Gerichten,
unter Fetzen liegen ihre ausgehöhlten Augen,
sie täuscht kleinere Krankheiten vor,
doch sie hat Krebs und bettelt an den Ecken,
und niemand nimmt sie zur Kenntnis
und niemand nimmt sie zur Kenntnis...

 


REISE

 

Manchmal, beim Wiederlesen, ist dir, als glitten die Blicke
über die Seiten wie durch eine leicht verdunkelte Linse,
die nicht nur vergrößernd näher bringt, sondern zugleich
die seltsamsten Fernsichten eröffnet,
und vor Staunen wirst du schieläugig mit Chamäleonsaugen,


so dass du dreihundertsechzig Grad und noch mehr
wie eine Meduse durch den gläsernen Globus hindurch
alle eräugst, die reisten, sich selber suchend,
und die wiederkehrten, ohne die gelobten Quellen gefunden zu haben,


die wahren Traume sind die von Abenteuerfahrten,
von Morden und Liebe - alles andere zählt nicht,
es ist sogar besser, du vergisst es, blitzartig,
im Augenblick schon, in dem du die Wimpern hebst,
um die klassischen Träume wieder zu lesen, fließende Träume,
Gespenster gar, langhingezogene Spinnereien,
Anthologien von Chimären in den endlosen
Reihen der Bibliotheken hinter der Stirn.

 

Mein Freund

 

Dieser Dichter jenseits

der sechzig Lenze,

der den Krieg überlebte,

dem Jahrhundertkometen entkam

und der Apokalypse des Jahrtausends,

gar dem Infarkt der Liebesbesessenen,

dem Herztod im Schlaf,

auf schier vorherbestimmte Weise dem ungeheuren Ertrinken

 

in den flüchtigen, falschen Balsamen,

dem todsicheren Gift der Einsamkeit

oder dem der subtilen Tabakkräuter,

den gewaltigen Erdbeben,

Überschwemmungen, Revolutionen, Feuersbrünsten,

den Verbrechern, Hunden, Strolchen,

dem Krebs, den Seelenfängern,

dem Hass derer, die nicht lesen,

der erstickenden Liebe der Verehrer und Autogrammjäger

 

dieser in kleinen Privatfehden verschlissene Dichter,

gehetzt aus einer Anthologie in die andere,

umschmeichelt, plagiiert, nachgeäfft,

arm wie eine Büchermaus,

dieser umgetriebene Dichter,

übermüdet vom Dichten,

immer näher der Ewigkeit ...

 

Deutsch von Hans Bergel
                                            

DIE  DICHTER

 

Für manchen hat hier eines nur Gewicht:

der Wechselkurs – er ist das einzig Wahre.

Sie aber schreiben auf die unscheinbare

Kartoffelblüte gar ein Preisgedicht.

 

Nur, daß ihr Duft in Übersee geblieben,

wird ihr zur Last gelegt, nicht zählt dabei,

daß sie die Schwester der Kastanie sei,

aus jedem Garten wird sie drum vertrieben.

 

Fehlt selbst zum in die Irre gehn der Raum

und schwelen in die Städten ganze Wälder,

werden zu Aushangschildern Wolkenfelder,

doch niemand liest sie oder sieht sie kaum.

 

Erfindet dann das Eisen neue Sprachen,

die Auserwählte zähneknirschend pflegen,

entkommst du nicht dem Dröhnen, das wie Regen

von Rost durchsetzt entstürzt dem Speierdrachen.

 

Jedes Gehör scheint dann von Wachs verschlossen,

rings und herum verstummen alle Zungen,

Kanonen schweigen, denn in Glockenlungen

– verkehrte Kelche – sind sie ausgeflossen.

 

Wenn Angst als Perlenkette sich begreift,

die sich mit jedem Gast verlängert – und

die Nacht ist nur ein herrenloser Hund

der seine Kette an der Schwelle schleift,

 

dann tragen auf dem Flug erstarrte Schatten-

gespenster auch die Schuld an tieferem grau

des Lichts auf ihren Flügeln bei der Schau,

weil sie sich allem selbst enthoben hatten.

 

In Schwärmen, nacheinander – Wanderworte –

rufen sie alle, kehren endlich wieder,

nisten sich ein und lassen scheu sich nieder

in dem Gedicht, dem alten Heimatorte.

 

AN  JULIA

 

Blutgenährt und aus der Tiefe,

Julia, kommen diese Briefe.

Meine Feder geht ans Leben,

viel zu schön ist Schreiben eben,

darfst dir all die schlecht und rechten

Verse um die Schläfen flechten

 

Du mein Abend und mein Morgen,

nie ist mir dein Tun verborgen,

schlägst mit Kinderhänden klein

noch auf Kerkerträume ein,

schleichst mit Brüste kalt und bleich

in den Schlaf mir schlangengleich

 

Fieberhaft quält das Verlangen,

kreideweiss sind meine Wangen,

neigen Kelche, Wein und ich

sich dir, zu und über dich,

und mein Bett sieht ahnungsreich

dir höchst zwillingsschwestergleich

 

Rastlos muss ich mich mit kühlen

Händen durch die Blätter wühlen,

so ins Blut ging mir dein Bild,

kirrt und zwingt mich ungestillt,

rings mit Lachen bald und Klagen

deine Vettern zu erschlagen...

 

* * *

 

Braucht einer die Blume als Mittler,

indem er die Rose bei Nacht

mit mancherlei Wurzeln im Bunde stiehlt,

auf Alleen die Stacheln mit der Laterne

anstrahlt und, weil er von zwei Sünden

voll Scham die kleinere begeht, nur hasenherzig

liebt – in Erinnerung dunkel das Buch

mit dem Lesezeichen gepreßten Klees –

im Glauben er kann seinen Rücken

decken – die unsichtbare Seite nämlich

des Herzens – durch die einfache Gleichung

der Kastanie, die – unvermutet gewaschen

von zerschmolzenem Hagel – auf dem Gehsteig

ihre stachlige Schale sprengt :

wem der Kunstgriff mit der Blume gelingt,

wird zögerlich nur, wie der Abend sinkt, vergeben.

 

 

 

DER  SCHLAF  DER  LAGUNE

 

Verzeihung erfleht Venedig,

mit Brücken, Seufzern und allen

Liebenden, den in Kristallen

Gebannten – vergebt ihm gnädig

 

Glaskugeln, Murano, Vergessen...

Gondolen am Ufer, die trunken

in Achat und Schlummer versunken,

bedrängt aneinander sich pressen

 

die flatternden Löwenstandarten

verweisen aufs Meer wie schon immer,

da Goldglanz und Abendrotschimmer

zu sinnlosen Wappen erstarrten...

 

 

 

 

 

DAS  MESSER

 

 Manchmal dehnen Augenblicke unvermutet sich aus,

der Finger des staubigen Strahls bedeckt die Inschrift

und du wartest geblendet eine Vierteldrehung ab;

der Sonnenzeiger auf dem neapolitanischen Platz,

verläßt den Lieblingswinkel zu langsam,

wie eine festgeschraubte Staffelei

in der Schule machenden Landschaft

 

vielleicht – sagt man – spricht irgendwann jemand

deinen Namen mit gewichtigem Tonfall aus

oder lächelt das bewußte Foto

aus einer zufällig geöffneten Lade

oder auch, wie durch den Vorhang eines Traumes gesehen,

(auf andern Meridianen dürfte es Nacht sein)

durchblättert ein Bekannter ein Buch,

das deine Widmung trägt

 

doch ebenso möglicherweise – bist du abergläubisch? –

öffnet verschlafen die Geliebte den Umschlag

und schneidet auch deinen Brief

mit einem Küchenmesser entzwei.

 

 

 

 

VERGISS  NICHT

 

Du gehst zum Weibe? vergiß nicht die Peitsche

aber die Peitsche ist für dich,

du gehst in die warmen Länder? vergiß nicht

den Schatten von Eis an der Schläfe,

bei den Stechmücken wirst du gelenkiger sein,

unter den Mohren weißer

 

du gehst ans Meer? achte darauf

daß du nicht an einer Haifischgräte erstickst

und auf andre kostenlose Ratschläge die

nachzulesen sind im Reiseführer des britischen Weltreiches

 

aber nichts über die Einsamkeit

des Pilgers auf seiner langen Wanderschaft

 

 

 

 

PARIS

 

In den Jahren der Besatzung, Cioran auf dem Fahrrad

auf der Place Concorde, zwischen Panzerwagen,

Lautsprechern mit Edith Piaf

und Wagen mit blau-weiß-rotem Eis,

feinsinnigen Formen des Widerstandes

 

in den Cafés wurde herausfordernd geschwiegen,

philosophisch geschwiegen – die Schubladen wurden geleert,

die Manuskripte mit Fallschirmen abgeworfen

über den Almen der Schweiz,

aber niemand verließ

die verdunkelte Stadt des Absurden,

des Champagnes, des Kognaks,

der Seidenenstrümpfe

 

in den Kellern der Gestapo

wurden die grausamsten Foltern verordnet:

das Schlafverbot, das Gebot zu schreiben

über alles und jedes – damals wußte man gar nicht

daß nicht weit davon

in einer Mansarde des Quartier Latin

dies ein modus vivendi  war

 

 

 

 

DAS  SILBERMESSER

 

Als er das Selbstgespräch beendet hatte,

zahlte er auch den Preis, obgleich die Hand

zitterte auf dem Papier und er nicht wußte

wer ihn belauert, wer flüchtig sich umblickt, wer den

feuchten Finger setzt auf das erste Blatt,

und er sagt sich: ehrlicher war es einst, als

ein Buch noch mit chirurgischer Sorgfalt Bogen für

Bogen und Faser um Faser aufgeschnitten wurde

und jeder Leser, der den Laden betrat,

ein langes Silbermesser bei sich trug

 

 

 

 

NIRWANA

 

Mit Sternen ausgeschlagen wird ein Tor

zu Wasserfällen oder Weihrauchschwaden

da sein und dich ein Ruf zum Bleiben laden,

ein Wesen, goldgelockt und nie gesehn zuvor,

 

ein flügelmatter Gott, der wiederholt,

etwas verheißt, undeutlich, was du nie

verstehen wirst und dennoch über die

Schwelle trittst, müd, der Fuß juwelbesohlt,

 

und, wie ein Fakir über heller Glut

von Kohlen, leicht und lächelnd dich erhebst

und schwereloser ins Nirwana entschwebst,

als es ein Strahl von falschem Licht je tut.

 

 

 

 

STADTPARKBALLADE

 

Voll Geiz befangen im Sekundenzählen,

verschwenderisch mit Jahren aus den vollen,

sinnlos den eignen Lebenshauch verhehlen,

wenn uns die Linden überschwemmen wollen

 

und wenn die Blinden ihre Stöcke fragen,

ob auch die Zahl der Pappeln überlebt,

nach Laune dann die Lager aufgeschlagen

im welken Laub, das in den Gräben bebt

 

mit Laken – abends erst herausgegeben –

und Decken – je ein gestriges Tageblatt

wollen wir einen neuen Lenz erleben

an Sommerglücks erhoffter Freudenstatt

 

gepäcklos, ohne Habe all und jede,

ein Nagel je statt einem Kleiderschrank,

und für ein Bier je eine lange Rede,

und hat ein jeder seine eigne Bank

 

auch trauen wir lügnerischem Augengruß,

wenn Schornsteinfegers Glücksversprechen winkt,

leihn dem die Flügel eines Ikarus,

Flechtwerk aus Hanf und eisenschwer beringt

 

umgehn den Zahn der Zeit schon abgefeimt,

entführen tagediebischen Drachen,

einen aus Blättern eines Lexikons geleimt,

verzwickte Wörter bringen uns zum Lachen

 

vergessen Sorgen, philosophisch Schmälen

die Fest- und Fastentage allemal,

voll Geiz befangen im Sekundenzählen,

verschwenderisch mit Jahren ohne Zahl.

 

 

 

 

ABENDLICHE  PSEUDOLOGIE

 

Zwar hab ich einst an die Dämmerung des Abends gedacht

und auch, einen Logos darauf zu verfassen,

doch ihr Schweigen hat mich erschauern lassen,

manchmal hab ich gewünscht, sie hätte lauthals gelacht

 

unter violett flammender Lichterschar

oder gleichgültig und, wenn auch flüsternd, enthemmt

im alten Lehnstuhl, wenn sie gelassen ihr Haar,

das glänzende und nach süßer Milch duftende kämmt

 

wohlriechende Briefe, Pralinen und Trödelkram

sind ihre Schätze und wohlbeschlossen im Schrein.

Schwarz verschleiert ihr Blick, der mich prüfen kam,

ich bat ab und zu um ein Wort, o welche Pein

 

dann ging ich – sie blieb, soviel ich ermessen,

zurück im Kreise des Nachtlichts, doch hab ich nie

an der rostigen Nadel den Falter vergessen

ihr Geflüster, ihr Haar und die Pseudologie.

 

 

 

 

* * *

 

O Freunde, daß es keinen Freund mehr gibt,

muß einer selbst erst in Erfahrung bringen,

als Antwort auf die existenziallist-

sche Frage, ob er Schlips und Lächeln liebt

und wer ins Schnupftuch Knoten weiß zu schlingen

 

ob Dämmerblaue rings ums Auge paßt,

warum in jungen Jahren er ergraut,

woraus die Blume Schuld hat, die gehaßt

ist, weil sie eine unverstandne Last,

oder wird eine andre Frage laut

 

doch, Liebste, du bist traurig, und weswegen

ist deiner Träne, in die Hand geschmiegt,

an ungerahmt kubistischem Tuch gelegen

und grün dein Aug wie Gras an deinen Wegen?

O Freunde, daß es keinen Freund mehr gibt!

 

 

 

 

DICHTERTREFFEN

 

Es wurden Hypothesen aufgestellt, Beweise erbracht,

viele alte Traktate zitiert

und nach hitzigen Erörterungen

gelangte man zu folgender

einstimmig angenommenen Definition: das Gedicht ist

ein Atemhauch im kristallenem Flaschen,

ein Komet mit hyperboräischer Bahn,

das auf dem Mars verborgene Herbarium des Planeten,

die Geheimsprache autistischer Kinder,

eine feingemahlene Tanagrastatuette,

der Kolophoniumgeist alter Geigen,

ein weißer, ins Licht verliebter Maulwurf,

die Wolke, die da Vinci inspirierte,

eine Träne, in der Lastensegler Schiffbruch erleiden,

der Monolog im Termitenhaufen,

eine runenbedeckte Elfenbeinkugel,

in den Augenwinkel geritztes Gleichnis,

das Lächeln, das wir in der Kolonne durchschreiten,

die Traurigkeit, die wir einzeln überstehn,

eine Sammlung chronophager Texte,

ein Prophet, der das Kräutlein Vergessen zuteilt,

ein Kodifiziergerät mit verwischten Tasten,

die Orchidee, die der Mann mit der Maske seziert,

der Fakir im Schloss aus Pferdemist,

ein fragender Schleier, ein körperloser,

ein zittriger Brief unter bengalischem Feuer,

ein Kaktus, der einmal im Saeculum blüht,

der Traum, den wir stets vergessen,

ein klarer See mit einer Nixe,

 

erleichtert atmeten die Delegierten auf,

unterzeichneten und wandten beglückt

sich Bahnhöfen, Flugplätzen, Haltestellen der U-

wie Straßenbahn, Taxen und Luftschiffen zu.

 

 

 

 

DER  TISCH

 

 Der Arbeitstisch: ein Rechteck beinahe

nach dem Goldenen Schnitt, den Büchern gleich

von Geist angeweht – die weißen Blätter nur

warten noch

 

hier ergehen sich

die besten Stunden des Tages

all deiner Nächte

 

nur der Gedanke

erregt den Äther mit einer Peitsche

– durchsichtig wie ein Kometenschweif –

mit streng geflochtener Mähne im braunen Rohr

des Federhalters, am Abend

 

 

 

 

* * *

 

Für manche wirklich eine Metapher,

die verschleierte Witwe

die einer gemordet weil nicht besitzen kann,

für andre die notwendige Ohnmacht

eines Traumes der nicht wiederholt,

Heimat aller, Palast der Armen

oder die Tür mit dem verlorenen Schlüssel,

von außen beranntes Gefängnis,

Wald von durchlässigen Stümpfen,

schwarze Rüstung, leichter als Haut,

Bildermeer durch das wir rudern,

 

für die allermeisten

nur Nacht.

 

 

MENESTREL

 

Das Land, wo er herkommt, liebt Gedichte und Lieder,

von Lack glänzt sein Wagen, gütig lächelt er mit

vom Jubel der Menge, und hin und wieder

streut er Verse aus, im Ton der Sanskrit

 

der Kopten, Etrusker, Awaren, Tamilen,

denen er durch die Sprache verschwistert,

wie Lateinern, Parsen und noch demütig vielen,

ob gesprochen, gesungen, gesummt, geflüstert.

 

Seine Worte sind wie uraltes Gold

oder alte Musik voll Wohlklang und Weh,

um Knöchel, Hals, Ohren gehängt, gewollt –

dieser Hochburg gilt er als Bester seit je.

 

Doch ist ihm ein Freitagabend gesungen,

ein Schatten hat Böses vorauszusagen:

an finsterem Kreuzweg werden die Jungen

ihn greifen mit Steinen und Knuppeln erschlagen.

 

Deutsch von Georg Scherg

 

 

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